Achern St Nikolaus-Kapelle
Achern St Nikolaus-Kapelle
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Kircheninformationen
Die Nikolauskapelle befindet sich in Achern, einer Kleinstadt in Baden-Württemberg etwa auf halben Wege zwischen Baden-Baden und Offenburg. Sie wird von den Einheimischen "Klauskirchl" genannt.
Einen Schlüssel erhalten Sie in der Touristeninformation
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Nikolauskapelle Achern besuchen
Vieles der Geschichte der Nikolauskapelle in Achern, die von den Einheimischen liebevoll „Klauskirchl“ genannt wird, liegt noch immer im Dunkeln. In der Infobox oben ist jedoch eine ausführliche wissenschaftliche Abhandlung verlinkt, die Sie bei weiterem Interesse in diese hübsche, kleine Kapelle herunterladen können.
Die Kapelle selbst wird normalerweise verschlossen gehalten, Sie können jedoch in der nicht weit entfernten Touristeninformation den Schlüssel bekommen.
Bei der Kapelle handelt es sich um das älteste erhaltene Baudenkmal und Wahrzeichen der Stadt Achern. Sie steht heute in zentraler Lage an der Bundesstraße 3 nahe der Acherbrücke. Die naheliegende Acher trat in früheren Zeiten oft über ihre Ufer. Dabei rissen die Wassermassen Brücken und Stege weg, beschädigten die meist leicht gebauten Häuser und überschwemmten weithin Felder und Wiesen. Mit der Errichtung einer dem Heiligen Nikolaus geweihten Kapelle konnten die Gläubigen den Beistand des Nothelfers gegen die Gefahr eines drohenden Hochwassers erflehen.
Seine früheste urkundliche Erwähnung findet das »Klauskirchl« in der 1559 verfassten Gerichtsordnung von Unterachern. Hier ist zu lesen, dass der Vogt von Achern die »gefäll« (Einkünfte) der »S. Niclausen capell« erhält. Als erster namentlich bekannter Stifter wurde 1641 ein Priester genannt, der die Kapelle in seinem Testament mit einer stattlichen Summe bedachte.
Bei der 1972 erfolgten Renovierung des »Klauskirchls« versuchten die Historiker dem Geheimnis seiner Entstehung auf den Grund zu kommen. Bei Grabungen wurde ein zweites, sorgfältig aufeinander gesetztes, aus unbehauenen Granitwacken bestehendes Mauerwerk freigelegt. Leider gerieten die 1974 beendeten Arbeiten unter Zeitdruck, so dass eine penible archäologische Erforschung des Fundmaterials nicht in Frage kam.
Die Anfänge der Kapelle gehen in das zwölfte, vielleicht sogar in das elfte Jahrhundert zurück, vermutete Ortschronist Hugo Schneider. Sie sei damals ein kleiner, circa 4,05 Meter in der Breite und 5,25 Meter in der Länge messender Saalbau gewesen. Das heutige »Klauskirchl« wurde, so resümierten die Ausgräber, am Ende des 13. Jahrhunderts auf einer zwei Meter hohen Schutthalde des Vorgängerbaus errichtet.
Im Inneren sind vor allem die Wandgemälde aus dem 17. und 18. Jahrhundert sehenswert. Diese wurden bei der genannten Renovierung aufgefrischt, der aus dem 19. Jahrhundert stammende Hochaltar mußte einem einfachen Altartisch weichen. Die Figur des Hl. Nikolaus dem 15. Jahrhundert wurde neu gefaßt und neue farbige Glasfenster eingesetzt.