Dörverden-Westen St Annen

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St Annen-Kirche Dörverden-Westen

Wo Sie diese Kirche finden

Kircheninformationen

Die Kirche St Annen befindet sich in Dörverden-Westen, einem Dorf in Niedersachsen, direkt am südlichen Ufer der Aller.

Diese Kirche ist normalerweise im Sommer für Besucher geöffnet

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Dörverden-Westen St Annen
Turm Südwestansicht
Dörverden-Westen St Annen
Nordansicht Turm
Dörverden-Westen St Annen
Kirche Süd-Ost Ansicht

Dörverden-Westen St Annen besuchen

Die Kirche St Annen in Dörverden-Westen ist sicherlich die am schönsten gelegene Rundturmkirche Deutschland. Der markante Turm ragt hoch auf über die Aller und die umliegenden Felder. Direkt an der Kirche führt der Aller-Radweg entlang, und unterhalb der Kirche verbindet die zweitkleinste Fähre Deutschlands seit dem 16. Jahrhundert die beiden Dörfer Westen und Otersen miteinander. Heute ist sie solarbetrieben und im Sommer für Fußgänger und Radfahrer in Betrieb.

Die Kirche führt das Schild einer „verläßlich offenen Kirche“ an einer ihrer Türen, doch leider galt dies nicht während der Corona-Pandemie, denn wir fanden die „verläßlich geöffnete“ Kirche verschlossen vor. Glücklicherweise war die Telefonnummer der Pfarrerin in einem Schaukasten an der Kirche angegeben, und als ich sie anrief, erklärte sie sich auch sofort bereit, die Kirche für uns zu öffnen, so daß wir auch das Innere in Ruhe photografieren konnten.

Es handelt sich um eine Backsteinkirche mit Elementen der Romanik, der Gotik und des späten 18. Jahrhunderts. Der Turm wurde Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und gehört damit zum ältesten erhaltenen Teil der Kirche. Ursprünglich handelte es sich um einen Wehr- oder Wachturm, der dazu diente, von der Schiffahrt auf der Aller Abgaben zu erheben.

Noch im 13. Jahrhundert wurde ein kleines Kirchenschiff angebaut. An der Nordseite neben dem Turm ist ein später vermauertes Portal des romanischen Gotteshauses erhalten. Im Lauf des 14. Jahrhunderts wurde das Schiff gotisch umgestaltet. Der breitere polygonale Chor wurde erst 1780 bis 1786 angefügt. Dabei erhielt der Kirchensaal insgesamt ein Gewölbe. Die Turmspitze wurde in den 60er-Jahren erneuert. An den Fundamentquadern des Turms können Sie (übrigens – bei genauem Hinsehen – auch auf einem der Photos) über die ganze Breite des Turmes Furchen erkennen. Hier haben wohl früher die Menschen ihre Äxte und Messer geschärft, da dies der einzige Sandstein in der Umgebung war. Die Löcher, die heute noch gut zu sehen sind, stammen von den Gerüsten, die für die Arbeiten am Turm notwendig waren und sind.

Im Inneren der Kirche fallen zunächst die Emporen auf: die Westempore mit der Orgel von 1870, die sich an Nord- und Südwand weiter Richtung Kanzel zieht. Wendet man sich nach links, erreicht man durch eine Tür in der Westwand das Erdgeschoß des Turms, in dem sich heute ein „Raum der Stille“ befindet.

Hauptsehenswürdigkeit der Kirche ist aber sicherlich der Kanzelaltar aus dem Jahr 1785 im Chor: als Ausdruck der Verbindung von Predigt und Sakrament wurden in der Zeit der altlutherischen Orthodoxie Kanzel und Altar zum sog. „Kanzelaltar“ vereinigt. Die Kanzel wird auch heute noch für die Predigt benutzt. Über der Kanzel ist das „Allsehende Auge“ abgebildet. Bei der Kommunion empfingen die Menschen dabei auf der linken Seite kniend die Oblaten. Danach gingen sie durch die Torbögen hinter dem Altar herum und empfingen auf der anderen Seite kniend den Kelch. Das Altarretabel zeigt das letzte Abendmahl Jesu.

Die beiden Engelputten im Chor, die wohl auch aus dem Jahr 1785 stammen, zieren heute das moderne Taufbecken aus dem Jahr 1963.

Fazit: einladende und offene Kirche in schöner Lage

Dörverden-Westen St Annen
Turm Süd-Ost Ansicht
Dörverden-Westen St Annen
Kanzelaltar
Dörverden-Westen St Annen
Westempore mit Orgel