Kaltenkirchen St Michaelis

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St Michaelis Kirche Kaltenkirchen

Wo Sie diese Kirche finden

Kircheninformationen

Die Kirche St Michaelis befindet sich in Kaltenkirchen, einer Stadt in Schleswig-Holstein gut 30km nördlich von Hamburg.

Die Kirche ist abgeschlossen

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Kaltenkirchen St Michaelis
Westansicht der Kirche
Kaltenkirchen St Michaelis
Eingangstür
Kaltenkirchen St Michaelis
Blick von der Westempore

Kaltenkirchen St Michaelis besuchen

Die Kirche St Michaelis in Kaltenkirchen gehört zu den Rundturmkirchen Schleswig-Holsteins, die für gewöhnlich verschlossen sind. Da ich dies aufgrund meiner Recherchen wußte, hatte ich das Pfarramt kontaktiert, so daß wir bei unserem Besuch von einem freundlichen Herrn empfangen wurden, der uns in der gesamten Kirche herumführte, und auch auf sehenswerte Details hinwies. Dies ist sowieso eine Erfahrung, die man immer wieder macht: Kirchen sind verschlossen, vor Ort an der Kirche gibt es keinen Hinweis, wie man hereinkommt, alles wirkt auf Besucher abweisend. Wenn man dann aber die richtigen Menschen vorher angesprochen hat, wird man überaus freundlich empfangen, und die Leute freuen sich, daß man sich für ihre Kirche interessiert. Vielleicht doch mal darüber nachdenken, die Kirchen alle häufiger für Interessierte zu öffnen? Ist halt nur so ein Gedanke. Zwar ist auf meinen Photos das „Tritt ein“-Schild zu sehen, es ist mir aber nicht gelungen, die genauen Öffnungszeiten in Erfahrung zu bringen. Nun, bei der Michaelis-Kirche mag dies der Lage geschuldet sein; sie liegt etwas außerhalb des Zentrums der Stadt Kaltenkirchen mit etwa 20.000 Einwohnern, und ist damit gemeinsam mit Barmstedt die am städtischsten gelegenste Rundturmkirche Schleswig-Holsteins. Und ebenso wie die Heilig-Geist-Kirche in Barmstedt wurde sie auf dem Gelände einer früheren Kirche erbaut.

Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1301. Kurze Zeit später wurden eine Kirche und das Kirchspiel erwähnt. Es ist aber davon auszugehen, daß bereits vorher eine Kirche in Kaltenkirchen stand. Wann diese frühe Kirche erbaut wurde, ist jedoch unbekannt.

1624 und damit sechs Jahre nach dem Ausbruch des 30jährigen Krieges erfolgte der Bau einer neuen Kirche. Es war ein langer und schmaler chorloser rechteckiger Bau aus Granit und Ziegeln. Der Turm war wohl von einer früheren Kirche stehen geblieben. Daher kann das Alter des Turmes nicht genau bestimmt werden, es handelt sich aber wohl um einen spätromanischen Feldsteinturm aus der Zeit um 1200. Bereits 1656 erhielt er eine Ummantelung aus rotem Backstein, woran die Jahreszahl an der Außenwand erinnert. Auffällig ist auch die achtseitige Barockhaube mit spitzem Helm, die wohl im gleichen Jahr angebaut wurde. Nachdem im Jahr 1873 ein Teil der Ostmauer eingestürzt war, wurde die alte Kirche bis auf den Turm im Jahre 1875 abgerissen. 1878 begann der Neubau der Kirche, die Einweihung erfolgte dann am 10.07.1879.

Die Michaeliskirche ist ein neugotischer kreuzförmiger Ziegelbau mit Apsis, einem Rundbau hinter dem Altar. Man betritt die Kirche durch eine Türöffnung in der Westmauer des Turms. Hier befindet man sich zunächst in der quadratischen Halle mit Gewölberesten. Von hier führt eine weitere Tür unter der Westempore mit der Orgel von 1881 hindurch in den kreuzförmigen Hauptraum der Kirche. In den Kreuzarmen befinden sich weitere Emporen, die über Treppen in den massiven Vorbauten an der Süd- und Nordseite zu erreichen sind. Die Kreuzarme sind durch vier große Spitzbögen getrennt. Die Decke oberhalb des Schiffes der Kreuzarme ist eine gerade Banken-Kassettendecke, über der Vierung ist es eine Zeltdachdecke.

Sehenswert im Inneren die Taufkuppa aus Sandstein aus dem Jahr 1634, die mit Cherub-Köpfen und Fruchtgehängen verziert ist. In der Ostmauer südlich und nördlich des Bogens zur Apsis sowie in der Apsis befinden sich mehrere sehenswerte Glasfenster. Während unseres Besuches hatten wir auch die Gelegenheit, ins Innere des Turmes aufzusteigen, und Uhrwerk und Glocken zu besichtigen.

Fazit: interessante Kirche, deren Besuch evtl. etwas Planung erfordert

Kaltenkirchen St Michaelis
Detail des Taufbeckens
Kaltenkirchen St Michaelis
Blick in den Turm
Kaltenkirchen St Michaelis
Eine der Glocken