Troisdorf-Müllekoven St Adelheid

Was Sie über diese Kirche wissen müssen

St Adelheid-Kirche Müllekoven

Wo Sie diese Kirche finden

Kircheninformationen

Dir Kirche St Adelheid befindet sich in Troisdorf-Müllekoven, einem Dorf in NRW etwa 8 km nordöstlich von Bonn.

Diese Kirche ist normalerweise für Besucher geöffnet

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Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
Kirche
Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
Turm
Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
St Adelheid Statue

Troisdorf-Müllekoven St Adelheid besuchen

Wie bei den anderen Kirchen in NRW auf dieser Webseite handelt es sich bei St Adelheid in Troisdorf-Müllekoven um eine moderne Kirche, die außer dem runden Turm mit den mittelalterlichen Kirchen z.B. in East Anglia nichts gemein hat. Doch auch diese Kirche hat für eine moderne Kirche eine erstaunlich schöne Atmosphäre.

Erbaut wurde sie – wie auch die Kirchen in Hagen und Kierspe – nach Plänen der Architektenfamilie Böhm, in diesem Fall von Prof. Gottfried Böhm. Die Grundsteinlegung erfolgte am 30.09.1962, die Konsekration schließlich am 11.02.1967. Wie auch die anderen Böhm-Kirchen verfügt sie über einen sehr ungewöhnlichen Grundriß, der in diesem Fall auf die Idee einer mittelalterlichen Burg zurückgeht.

Bei der Kirche handelt es sich um einen modernen Backsteinbau. Das Langhaus bildet eine rechteckige Halle, aus roten Ziegeln erbaut, von einem Flachdach überdeckt. Nach Norden schließt sich die halbrunde Apsis an. Der in das Kirchenschiff hineinragende Chorraum wird von einem asymmetrischen Dach gekrönt, das als seltsam gestaltete Haube mit schräg zulaufender Spitze den Baukörper wie eine eckige Kuppel überragt. In der Südwand ist ein runder, 26 m hoher, halb ins Langhaus hineingeschobener runder Glockenturm eingearbeitet, der von einem spitzen Kegeldach mit aufsitzendem Hahn geschlossen wird. In diesem befinden sich vier Glocken. Ein kleiner Rundturm in der Ostwand bildet die Taufkapelle. Zwei halbrunde Ausbuchtungen in Form halbierter Kegel in der Westwand sind als Beichtstühle ausgearbeitet.

Der Vorplatz ist als fast geschlossener Innenhof oder moderne Art von Atrium angelegt. In diesem befindet sich die in der Gesamthöhe fast 3 m messende Brunnenanlage. Auf einer 95 cm hohen Marmorsäule ruht eine breite Achteckschale, über die sich die Bronzestatue der Heiligen Adelheid erhebt. Auf der Ostflanke des Atriums führt ein überdachter Gang zur Haupteingangstür.

Beim Betreten der Kirche fällt sofort das ungewöhnlich große Weihwasserbecken auf. Es besteht aus gleichem Stein und ist von gleicher Höhe wie der Taufstein in der auf der Ostwand anschließenden Taufkapelle, ein erstes Glanzlicht der Kirche, besonders bei Sonnenschein, da die aus gelben und blauen Farbmustern bestehen Buntgläser die Taufkapelle dann in ein besonders schönes Licht tauchen. Neben dem bereits erwähntem 70 cm hohen Taufstein, einem hellgrauer Marmorblock in Kübelform, den ein Sockel aus gleichem Material unterfängt und eine „Amethystknospe“ auf der Spitze des Deckels krönt, sowie den Buntglasfenstern befindet sich in der Kapelle noch eine Reliefplatte, die Christi Himmelfahrt darstellt. Das 115 cm hohe Holzrelief, signiert mit „Auger 1948“ ist ohne farbliche Fassung. Wenige Schritte weiter steht auf einem Backsteinsockel eine 120 cm hohe, aus Holz geschnitzte Marienstatue, ohne farbliche Fassung. Ein Spruchband des Sockels bezeichnet sie als Königin des Friedens.

Bei meinem Besuch kurz vor Weihnachten befand sich weiter nördlich an der Ostwand die große Krippe; ungewöhnlich hier vor allem die Figur des Sieg-Fährmanns und des Frosches; der Frosch und die im Tannenbaum daneben sitzende Krähe (leider nicht auf den Photos zu sehen) symbolisieren die Nachbardörfer Müllekoven (Krähe) und Bergheim (Frosch).

Das offene Untergeschoss des Glockenturmes wird vom Schiff nur durch eine Brüstung getrennt. Hier steht die kleine Orgel. Rechts und links des Turmes lassen die Glasmalereien der Fenster, die dunkelrote Rosen auf grünem und weißem Grund zeigen, ein komplett anderes Licht als das der Taufkapelle in den Innenraum.

An der Westwand dann für mich mein persönlicher Höhepunkt der Kirche, nämlich der Kreuzweg des Hennefer Künstlers Manfred Saul. Die Stationen sind als Bronzeguss gestaltet. Die in kräftigen Rahmen gefassten, in derber, grober Form gehaltenen Personengruppen, einem ausdruckstarken modernen Holzschnitt vergleichbar, stehen frei gegen die rote Backsteinwand. In fast allen Stationen dominiert das Kreuz, das über die Rahmung hinausragt.

Blickfang des Kircheninnern ist der erhöhte Chorraum. Obwohl nur zwei kleine tiefeingeschnittene Fensteröffnungen in der Apsiswand Licht einzulassen scheinen, wirkt er sehr hell. Das bewirkt einmal der weiße Sichtbeton, zum anderen ein Fenster in der Südseite der Chorhaube, das indirektes Licht einfallen lässt. Der Chorraum erhielt seine heutige Fassung gegen 1990 und ist den nachkonziliaren Bedürfnissen angepasst.

Die 100 cm hohe Mensa aus nur mäßig gemasertem Marmor von heller bräunlicher Farbe steht auf dem Mamorfußboden des Chores. Sie besteht aus einem 15 cm hohen Sockel, dem 55 cm hohen Stipes, auf den ein 15 cm breiter umlaufender Blätterfries folgt, und der darauf aufliegenden 15 cm dicken Tischplatte.

Im Zuge der Neugestaltung des Altarraumes wurde auch das Kreuz neu gefasst und als Hängekreuz gestaltet. So hängt es nun über dem Altar.

Das Tabernakel steht im Chorschluss. Aus einer 100 cm hohen Rundsäule scheinen die Zweige eines Baumes herauszuwachsen auf eine Gesamthöhe von 210 cm. Im Blätterwerk geborgen findet sich das eigentliche Sakramentshaus. Die Bronzeverkleidung der Tresortür zeigt die „heilige Stadt", wie sie in den Visionen des Propheten Ezechiel und in der Apokalypse des Johannes gesehen und beschrieben wird.

Der Ambo, aus dem gleichen Material wie der Altar, ist 126 cm hoch. Auf einem 6 cm hohen profiliertem Sockel erhebt sich eine 80 cm hohe Rundsäule, die von einem umlaufenden Blätterornament gekrönt wird; darüber weitet sich die Säule zum Lesepult. Der Priestersitz und die Ministrantensitze, ebenfalls aus Marmor, entsprechen der Einrichtung des Chorraumes.

Die Informationen wurden im wesentlichen dem Faltblatt „Ein Rundgang durch St Adelheid“ der Gemeinde entnommen.

Fazit: offene und einladende Kirche mit einem ungewöhnlichen Grundriß

Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
Taufkapelle
Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
Turmsockel mit Orgel
Troisdorf-Müllekoven St Adelheid
Kreuzweg