Berg St Martin

Was Sie über diese Kirche wissen müssen

Église St Martin Berg

Wo Sie diese Kirche finden

Kircheninformationen

Die Église St Martin befindet sich in Berg, einem kleinen Dorf im "Alsace Bossue", dem "Buckeligen" oder auch "Krummen Elsaß" in Frankreich. Die Kirche sowie der umgebende Kirchberg sind die Wahrzeichen dieser Region im Département Bas-Rhin.

Die Kirche ist in den Sommermonaten geöffnet (1. Mai - 31. Okt)

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Église St Martin Berg
Kirche von Westen
Église St Martin Berg
Turm Nordansicht

Église Berg St Martin besuchen

Die kleine Kirche von St Martin in Berg ist sicherlich eine der am schönsten gelegenen Rundturmkirchen überhaupt. Von dort oben hat man einen tollen Überblick über das „Alsace Bossue“ oder „Buckelige Elsaß“, dessen Wahrzeichen diese Kirche ist. Sie ist in den Sommermonaten zuverlässig geöffnet, die große Wiese an der Kirche eignet sich bestens für ein Picknick, und vom Parkplatz bei der Kirche starten diverse Wanderungen in dieser schönen Region. Bei früheren Besuchen war auch die Tür zum Turm geöffnet, so daß man bis oben hin hinaufsteigen konnte, und einen noch weiteren Blick über die Region hatte. Dies war jedoch bei unserem letzten Besuch nicht mehr der Fall.

Bereits zu Beginn des 8. Jahrhunderts wird in den Urkunden eine Basilika auf dem Berg erwähnt, die dem Heiligen Martin geweiht war. Es war ein Adliger namens Grodowin, der diese Kirche und ihre Nebengebäude im Jahre 716 der Abtei Wissembourg schenkte. Eine Restaurierung, vielleicht sogar ein Umbau des Kirchenschiffs fand 1606 statt. Im Jahr 1895 wurde der Turm von einem Blitzschlag getroffen, 1903 wurde die Kirche repariert und der Chor in eine Friedhofskapelle umgewandelt; ein stilloses Portal ersetzte das alte Kirchenschiff.

Der rechteckige Chor (4,65 x 4,85 m groß) aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts (einzig erhaltener alter Teil) ist mit einem Gewölbe auf Rippenkreuzen bedeckt, die auf Säulen in den Ecken fallen. Der Schlussstein ist mit Weinblättern verziert, aber die Kapitelle mit ausladenden Körben sind glatt. Die Fenster haben eine Füllung mit zwei dreilappigen Lanzetten, gekrönt von einem Dreiblatt. Eines der Fenster ist halb durch das Dach der Sakristei verdeckt, während an der Außenseite die Ecken des Chors von sehr einfachen Strebepfeilern gestützt werden.

Der ursprüngliche romanische Glockenturm existiert nicht mehr, da er während der schweren Kämpfe im Winter 1944-45 von den amerikanischen Artilleristen als Zielscheibe benutzt und schließlich zerstört wurde. Im Jahre 1947 wurde der Turm wieder aufgebaut und die Kapelle restauriert. Beschreibungen erlauben uns heute, die Struktur des alten Turms genau zu kennen. Er wurde wie das Kirchenschiff aus kleinen, regelmäßig verlegten Kalksteinbrocken gebaut. Das mit Tünche bedeckte Äußere war völlig glatt, ohne Vorsprung oder Gebälk, bis zum Gesims des Kegeldaches. Das Obergeschoß wurde von drei geminierten Öffnungen in der mittleren Säule durchbrochen, deren Bauzeit nach ihrer Verzierung (kubische Kapitelle, Attikabasen mit Krallen, längliche gehämmerte Abakusse) in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts fiel. Diese Buchten öffneten sich nach Norden und Osten, auf der Seite des Hanges. Die beiden unteren Stockwerke wurden vor dem 12. Jahrhundert erbaut. Die spitzbogige Tür im Chor mit einer abgeschrägten Kante stammt auf jeden Fall erst aus dem 16. Jahrhundert. Der ursprüngliche Zugang zum Turm muß sich oberhalb des ersten Vorsprungs in 4,90 m Höhe befunden haben.

Fazit: hübsche Kirche in traumhafter Lage

Église St Martin Berg
Blick ins Schiff nach Osten
Église St Martin Berg
Schlußstein des Gewölbedachs