Tour du Cimetière de Farschviller
Tour du Cimetière Farschviller
Wo Sie diese Kirche finden
Kircheninformationen
La Tour du Cimetière de Farschviller befindet sich am Friedhof in Farschviller, einem Dorf im Département Moselle in Frankreich, etwa 3 km südlich von Farébersviller. Der Turm ist jederzeit frei zugänglich, im Untergeschoß befindet sich jedoch eine kleine Marienkapelle, die für gewöhnlich abgeschlossen ist.
Der Turm ist jederzeit frei zugänglich
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Farschviller besuchen
Den Kirchturm in Farschviller haben wir auch auf der Tour mit Mitgliedern der englischen Round Tower Churches Society in 2008 besucht, und ich hatte auch hier vorab den Bürgermeister von unserem Kommen informiert, so daß er nach unserem Eintreffen mit uns zum Turm kam, uns die normalerweise verschlossene Marienkapelle im Erdgeschoß öffnete, und schließlich noch von zu Hause eine Leiter holte, damit diejenigen, die in den Turm hineinsteigen wollten, dies auch tun konnten. Außerdem versorgte er uns noch mit reichlich Informationsmaterial, so daß über diese Kirche bzw. den übrig gebliebenen Turm einiges bekannt ist.
Von den Rundtürmen der Region zeigt der Turm der Mutterkirche, die wohl im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut wurde, zweifellos das solideste und massivste Aussehen. Er hat drei Etagen und ist über 16 m hoch. Auf Bodenhöhe mißt er 22 m im Umfang. Die Dicke der Wände nimmt von unten nach oben ab: von 1,60 Meter an der Basis am Fenster (1,40 Meter an der Tür) bis 0,60 Meter im oberen, dritten Stock. Die östlichen Außenmauern sind aus großen Kalksteinbrocken gebaut. Zwei Öffnungen im dritten Stock, eine nach Norden und eine nach Süden, sind spitzbogig, und eine, im unteren Stockwerk, ist romanisch und öffnet sich nach Osten.
Während des letzten Krieges verursachten mehrere Granaten Schäden, die die Gemeinde 1948-49 reparieren ließ, um das alte Aussehen des Gebäudes zu erhalten. Im Inneren wurde im Erdgeschoss eine Kapelle errichtet. Das Gewölbe wird von vier Spitzbögen getragen, die aus je vier Steinen bestehen und in den Wänden ruhen. In der ersten Etage blieb 1968 noch ein Teil der Innenwand erhalten, die aus Eichenbalken bestand, die als Träger für ein Gemisch aus Lehm und Stroh dienten, den so genannten "Cob". Heute ist nur noch der Holzrahmen vorhanden. In den Außenwänden befinden sich zwei Arten von Nischen, die mit Pflastersteinen verputzt sind.
Warum aber ist nur noch der Turm erhalten? In der Mitte des 18. Jahrhunderts war die Mutterkirche vom Verfall bedroht, und die Einwohner beschlossen, eine neue Kirche in der Mitte des Dorfes zu bauen. Die Mutterkirche wurde abgerissen. Die Materialien, die noch verwendet werden konnten, wurden für den Bau des neuen Gebäudes eingesetzt. Der Pfarrer Gouvienne hätte gerne den Chor der alten Mutterkirche erhalten und in eine Kapelle umgewandelt, aber seiner Idee wurde nicht gefolgt: nur der Glockenturm blieb stehen.
Über den Bau der ursprünglichen Kirche gibt es folgende Erzählung:
Zur Zeit des Baus kam es zu einem Streit zwischen den Gemeindemitgliedern von Cappel und denen von Farschviller: jeder wollte, daß die Kirche so nah wie möglich an seinem Dorf liegt. Am Ende wurde entschieden, daß das Gebäude in der "Cappler Schnees", jenseits der "Stenenbrück", gebaut werden sollte. Die Materialien wurden daher dorthin gebracht. Aber in der Zwischenzeit hatten die Bewohner von Farschviller ihre Meinung geändert und wollten die Kirche näher an ihrem Dorf haben. Es wurde beschlossen, daß sich alle Besitzer von Karren, Schubkarren usw. bei Einbruch der Dunkelheit treffen würden, um alle Materialien an einen Ort zu transportieren, der näher am Dorf liegt. Noch am selben Abend begannen die Arbeiten, und die ganze Nacht hindurch gab es eine Prozession von Ochsenkarren, Fuhrwerken und Schubkarren von der "Cappler Schnees" zum ausgewählten Ort. Der Tag begann bereits zu dämmern, als ein Team noch dabei war, die Spuren der nächtlichen Aktivität zu beseitigen. Am Morgen, als die Cappler am Tatort eintrafen, waren die Materialien verschwunden... Es wurde eine Suche nach ihnen durchgeführt. Als sie endlich gefunden wurden, schrien sie Wunder, und die Farschvillianer lauter als die anderen... da keine Spur des Rades zu sehen war... Da sie es nicht wagten, sich gegen den Willen des Allmächtigen zu stellen, der durch dieses Wunder den Standort seiner neuen Heimat ausgewählt hatte, stimmten die Cappler zu, die Kirche dort zu bauen, wo der Turm heute noch steht.
Nun, diese Erzählung erinnert verdächtig an eine nahezu identische über den Bau der Rundturmkirche in Hermeskeil-Bescheid/Rheinland-Pfalz…