Kirche Hammarlunda
Kirche Hammarlunda
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Kircheninformationen
Hammarlundas Kyrka befindet sich in Hammarlunda, einem Dorf in Skåne Län (Schonen) in Süd-Schweden. Vor der Reformation war sie der Heiligen Anna gewidmet.
Diese Kirche ist abgeschlossen
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Die Kirche in Hammarlunda ist eine der vier Rundturmkirchen in Skåne/Schonen; sie ist normalerweise leider verschlossen. Da ich dies aber vor meinem Besuch wußte, hatte ich die Gemeinde angeschrieben, so daß ich eine Kontakttelefonnummer hatte, und mir jemand die Kirche aufschloß. Das Dorf Hammarlunda liegt am Kävlingeån (Fluß Kävlinge) und befindet sich auf sehr altem Kulturboden. Viele Funde aus der Steinzeit zeugen von einer frühen Ansiedlung in diesem Gebiet. Hammarlunda ist eine alte Kultstätte und nach dem Opferhain (schw. „offerlund“) benannt worden, der, wie man vermutet, auf der Anhöhe circa 300 Meter westlich der Kirche lag.
Offensichtlich gab es hier bereits in früher Vergangenheit Kirchengebäude: bei einer archäologischen Untersuchung im Jahr 1965 fand man die Reste zweier älterer Holzkirchen, die auf demselben Platz gestanden haben wie die heutige Kirche: Hammarlunda I wurde ca. 1050 errichtet, ist jedoch nach kurzer Zeit abgebrannt. Hammarlunda II wurde um das Jahr 1075 herum auf demselben Platz und nach derselben Bauweise wie Hammarlunda I errichtet. Sie wurde durch die heutige Steinkirche ersetzt.
Diese wurde etwa 1150 erbaut, vermutlich von Mårten Stenmästare, einem der Steinmetze des Doms in Lund. Sie ist im romanischen Stil errichte und hatte ursprünglich nur drei kleine Fenster und zwei Eingänge, einen nördlichen für die Frauen und einen südlichen für die Männer. Vor dem Südportal, das immer noch verwendet wird, wurde im Spätmittelalter das Atrium gebaut. Die Entwicklung des Kirchengebäudes können Sie auf dem letzten Photo der Diashow gut verfolgen.
Der Turm wurde gleichzeitig mit der Kirche gebaut und ist ein Verteidigungsturm mit acht Schießscharten und einem einzigen Eingang, der sich drei Meter über dem Boden befindet. Unter dem Boden des Turmzimmers fand man zwei Steingräber aus der Zeit der Errichtung der Kirche, von denen man annimmt, daß sie die letzte Ruhestätte des Bauherrn und dessen Familie sind.
Das Gewölbe des Turmzimmers stammt aus dem 13. Jahrhundert, während die übrigen Gewölbe im 15. Jahrhundert errichtet wurden.
Die Kirche zu Hammarlunda ist eine der wenigen Kirchen, die noch den alten, fast unveränderten mittelalterlichen Kirchenraum beibehalten haben. Der Taufstein ist der älteste Einrichtungsgegenstand der Kirche. Er stammt aus derselben Zeit wie die Kirche und wurde von Mårten Stenmästare in einem einzigen Stück gehauen. Der Einsatz für den Taufstein und die Schüssel zur Aufbewahrung des Taufwassers sind aus Messing und stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Der Altaraufsatz wurde im Jahr 1589 von Graf Henrik Brahe und seiner Gattin Lene Thott, Herrensitz Löberöd, gestiftet. Er bestand früher aus sechs Tafeln mit den Einsetzungsworten des Abendmahls in dänischer, lateinischer und deutscher Sprache. Die heutigen Gemälde wurden im 18. Jahrhundert ausgeführt.
Die Kanzel ist ein hervorragendes Werk des bekannten Lunders Jakob Kremberg, und wurde im Jahr 1636 von Graf Henrik Ramel, dem damaligen Besitzer des Herrensitzes Löberöd, gestiftet. Sie befand sich ursprünglich am Triumphbogen. Der Schalldeckel trägt den Namenszug Christians IV. sowie das dänische und norwegische Reichswappen.
Im Turmzimmer befinden sich Teile der Kanzel sowie die Namensliste (Series Pastorum) mit den Pfarrern der Gemeinde seit 1350. Im Gewölbe hängt ein Kronleuchter aus Erz und Holz, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Hier steht auch der sog. Stock aus dem Mittelalter, dessen Verwendung der des Prangers ähnlich ist. Der Opferkerzenständer wurde 1993 gekauft. Die ältesten Kirchenglocken stammten aus dem 14. Jh. bzw. aus dem Jahr 1516. Die heutigen Glocken wurden 1898 bzw. 1924 gegossen.
Die Kirche zu Hammarlunda war St. Anna gewidmet. Sie war lange Zeit eine bekannte Wallfahrtskirche. Viele Leute kamen auch von weit her, um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Noch bis ins 20. Jh. hinein suchten viele Hilfe bei der Heiligen Anna von Hammarlunda.