Die Kirche in Hammarlöv ist normalerweise verschlossen. Da ich dies aber vor meinem Besuch wußte, hatte ich die Gemeinde angeschrieben, so daß mir jemand die Kirche aufgeschlossen hatte, als ich spät an einem schwedischen Sommerabend dort eintraf. Leider sind die Photos insgesamt von bescheidener Qualität, so daß wir auch diese Kirche nochmals besuchen müssen.

Sie wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Mårten Stenmästare oder einem seiner Schüler gebaut. Aber bereits im 11. Jahrhundert gab es in Hammarlöv eine Stabkirche aus Holz. Der Name Hammarlöv kommt vom Männernamen Hamar und "lev, löv" (Erbschaft).

Der Turm war wahrscheinlich bereits im ursprünglichen Bauplan vorgesehen. Er wurde zum Zwecke der Verteidigung gebaut, im Hinblick auf die kriegerischen Wenden und als Schutz gegen ihre ständigen Überfälle auf Schonens Südküste.

Der Altar wurde im Jahre 1700 von Johannes Androe, auch Anders Bildhauer genannt, geschnitzt. Dieser hat auch das Chorgestühl im Dom zu Lund geschnitzt. Der Altar in Hammarlöv ist das einzig bekannte Altarwerk von Anders Bildhauer. Ursprünglich war hier ein Altarbild, das das Heilige Abendmahl zeigte. Dies wurde jedoch 1869 durch das heutige ersetzt, das von N. Borggren aus Malmö stammt.

Die Kanzel stammt aus dem 17. Jahrhundert und hat fünf Bildseiten. Diese zeigen die Evangelisten Markus, Lukas, Matthäus und Johannes, die die mittlere Tafel Victor Morti, Christus als Bezwinger des Todes, umschließen. Das letzte Feld mit Johannes wurde anlässlich der Restaurierung der Kirche erneuert. Die Evangelisten tragen Bücher und Schreibzeug, um ihre Tätigkeit zu zeigen. Ausserdem sind sie jeweils mit ihrem persönlichen Symbol ausgestattet: Matthäus mit einem Kind, das ihm das Tintenfass reicht, Markus mit einem Löwen, Lukas mit einem Ochsen und Johannes mit einem Adler.

Um das Taufbecken läuft der gleiche Rundfries wie im Halbrund der Apsis. Es ist also auch ein Werk des Erbauers der Kirche. Im Taufbecken liegt eine Taufschale aus Messing, die im Jahre 1668 gekauft wurde, aber bereits Ende des 15. Jahrhunderts in Holland gefertigt wurde. Das erhöhte Mittelbild zeigt zwei der Späher, die Moses ausgesandt hatte, das Gelobte Land auszukundschaften, und die mit einer herrlichen Traube zurückkehren. Sie haben sie auf eine Stange gehängt, um die Fruchtbarkeit des Landes zu demonstrieren.

Ein schöner Triumphbogen trennt die Apsis vom Rest der Kirche. Er ruht auf zwei Löwen auf jeder Seite - ein beliebtes Motiv im 12. Jahrhundert, das man auch z.B. im Dom zu Lund wiederfindet. Die Symbolik des Löwenmotives ist nicht ganz klar. Es scheint so, als ob die Löwen das Maul über einem Wesen mit Menschenkopf aufreißen. Die Kreuzgewölbe im Chor und im Hauptschiff sind aus dem 15. Jahrhundert.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche zu eng. Im Jahre 1800 wurde ein Querschiff im Süden angebaut. Dabei erhielt die Kanzel einen anderen Platz, so daß alle den Prediger sehen konnten. Das Geländer der Empore wird heute von Gemälden von Anfang des 17. Jahrhunderts geschmückt, sie stellen u.a. die verschiedenen Tugenden dar. 1862 folgte das Querschiff im Norden. Beide Querschiffe erhielten schöne Giebelseiten in Backstein, die von Domarchitekt Brunius entworfen wurden. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts gab es Überlegungen. die alte Kirche abzureißen und durch eine neue zu ersetzen. Bei einer Abstimmung im Jahre 1894 beschloss man jedoch, stattdessen die alte Kirche zu renovieren. Diese Renovierung fand dann erst in den Jahren 1954-57 unter Leitung des Domarchitekten Eiler Graebe statt. Am 23. Juni 1957 wurde sie schließlich von Bischof Anders Nygren neu geweiht.

Die Orgel wurde 1851 von J.L. Larsson für 2500 Reichstaler gebaut. 1926 wurde sie von Olof Hammarberg in Göteborg umgebaut und hat jetzt neun Stimmen und zwei Tastaturen.

Ein alter, eisenbeschlagener Opferstock sowie eine altertümliche Bank für Frauen, die nach alter Sitte zum ersten Mal nach der Geburt eines Kindes den Gottesdienst besuchten, sind im Waffenhaus (Eingangshalle) bewahrt. Der Abendmahlskelch stammt von 1562, als Sönne Pastor war, wie im Fuß eingraviert ist. In der Sakristei befindet sich ein series pastorum und einige Bildnisse von Pfarrern, die in Hammarlöv bzw. V. Vemmerlöv Dienst getan haben. Das Pastorat Hammarlöv umfasst heute neben Hammarlöv und V. Vemmerlöv auch Bodarp, Fuglie, V. Tommarp, Maglarp und Skegrie.