Holthausen St Michael
St Michael-Kirche Holthausen
Wo Sie diese Kirche finden
Kircheninformationen
Die St Michaels-Kirche befindet sich in Holthausen, einem Dorf im Sauerland in Nordrhein-Westfalen.
Diese Kirche ist normalerweise geöffnet von 9 bis 17 Uhr
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Holthausen St Michael besuchen
Die Kirche St Michael in Holthausen ist zunächst einmal deshalb ungewöhnlich, weil sie „falsch herum“ steht, was bedeutet, daß sich der Turm im Osten befindet, und sich das Schiff im Westen an den Turm anschließt. Vom Schiff bzw. Chor, die innen eine Einheit bilden, aus ist der Turm offensichtlich auch nicht zugänglich, er ist lediglich durch eine Tür in der Ostwand des Schiffes zu erreichen. Daher ist mir auch nicht bekannt, was sich außer Glocken und Uhrwerk im Inneren befindet.
Von ihrem äußeren Erscheinungsbild ähnelt Sie – abgesehen vom Turmaufsatz, einer achtseitigen welschen Haube sowie der Tatsache, daß der Turm im Osten ist – durchaus den Kirchen in East Anglia. Man könnte daher nun vermuten, daß sie auch ähnlichen Alters ist; tatsächlich wurde mit dem Bau aber erst 1927 begonnen, und die Kirchweihe erfolgte am 19.07.1928. Treibende Kraft für den Bau war der örtliche Vikar Otto Möbius. Er hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt in Holthausen - Ostern 1924 - mit den Vorbereitungen für den Kirchenbau begonnen und diesen trotz vieler Widerstände zu Ende geführt.
Erstaunlich und somit ebenfalls ungewöhnlich ist die Beteiligung der örtlichen Bevölkerung beim Bau: Steine für den Neubau der Kirche wurden in einem Steinbruch am nahe gelegenen Jüberg gewonnen. Über 10.000 Arbeitsstunden haben Holthauser und Huxeler Familien im Steinbruch gearbeitet. Um den Dachschiefer für die Kirche kostenlos zu erhalten, opferten die Grubenarbeiter 107 Schichten á 8,5 Stunden – insgesamt über 900 Stunden. In der Chronik des Kirchbaus sind weitere 4.000 Arbeitsstunden für Ausschachtungen, Holzfällarbeiten, Anfahren von Baumaterial etc. dokumentiert.
Im Jahr 1932 wurden drei Glocken angeschafft, die zum Weihnachtsfest 1932 erstmals läuteten. Die Kirchenfenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot mit den acht Seligpreisungen der Bergpredigt hat der Kunstmaler Wilhelm Rengshausen 1956 entworfen. Sehenswert auch die Holzplastiken an der Chorwand aus den 1980er-Jahren, die die Werke der Barmherzigkeit darstellen.
Die Kirche ist täglich geöffnet, und die Gegend lädt zu tollen Wanderungen ein. Daher ist Holthausen auf jeden Fall einen Besuch wert.