Église Heckenransbach

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Église Heckenransbach

Wo Sie diese Kirche finden

Kircheninformationen

Église Heckenransbach befindet sich in Heckenransbach, einem kleinen Dorf im Département Moselle in Frankreich.

Einen Schlüssel für die Kirche erhalten Sie vor Ort

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Église Heckenransbach
Turm von Süden
Église Heckenransbach
Kirche von Süd-Westen

Heckenransbach besuchen

Die Kirche in Heckenransbach ist eine Wehrkirche, was in diesem Teil Frankreichs sehr ungewöhnlich ist (eine große Anzahl Wehrkirchen befindet sich in der Region Thièrache; ein Projekt von mir für die Zukunft). Sie ist normalerweise verschlossen, aber in einem Aushang an der Kirche steht, wo man einen Schlüssel bekommt. Bei der Tour mit Mitgliedern der englischen Round Tower Churches Society 2008 haben wir diese Kirche auch besucht, und hatten die Möglichkeit, einen Blick in den Turm zu werfen. Hinaufgehen durften wir aber nicht, wie uns die Schlüsselverwalterin mehrmals deutlich sagte: „Nur lure, net hochgehe!!!“

An der Kirche ist auch eine Tafel über die Geschichte der Kirche angebracht; da ich den Text sehr liebevoll geschrieben finde, führe ich ihn hier anstelle eines eigenen Textes auf: Etwas abseits der Straße, die nach Saargemünd führt, verdient das auf einer Hügelseite gelegene Dorf von Heckenransbach einen kleinen Aufenthalt. Schon sein Name ist poetisch, bedeutet er doch „Rabenbach inmitten von Hecken“.

Dieses friedliche und kokette Dorf ist durch seine Kirche bekannt, einer sehr schönen Kirche, welche den Jahrhunderten ungebrochen zu trotzen scheint. Wenn sich der Besucher die nötige Zeit nimmt, kann er erstaunt auf einer Inschrift über dem Portal zur Kenntnis nehmen, daß auf dem auf dem Rundturm aufgebauten Vierecksaal die ganze Pfarrgemeinde in Kriegszeiten Zuflucht finden, die Leiter hochziehen und sich vor den Belagerern verschanzen konnte. Die Kirchenfeste besitzt in der Tat einen Rundturm von imponierenden Ausmaßen, der jenem von Zetting gleicht, der aber darüberhinaus mit einem quadratischen Gipfelbau versehen ist, was ihm ein besonderes Gepräge verleiht. Dieser Turmbau entsprach also ganz offensichtlich den damaligen Defensivzwecken des Dorfes, indem die Einwohner dort eine schützende Unterkunft fanden, wenn verwüstende Herrscharen in das Land einbrachen. Der Bau des Rundturms geht auf das 13. Jahrhundert zurück, während der Ecksaal mit seinen Konsolen und Pechnasen im 14. Jahrhundert hinzugefügt worden ist.

Eigenartig ist ferner das von reinem Barockstil geprägte Kirchenschiff, dessen Erbauung im 18. Jahrhundert erfolgte, während das Chorwerk aus dem 13. Jahrhundert stammt und durch seine gotischen Fenster und Arkaden hervorsticht.

Dem aufmerksamen Besucher wird ebenfalls ein Taufstein aus dem Jahr 1719 ins Auge fallen, und eine Statue der heiligen Anna zur Linken des Kirchenschiffs. Jedoch der künstlerisch wertvollste Teil ist eine Marienkind-Holzstatue, die gegen Ausgang des 13. Jahrhunderts geschnitzt worden sein dürfte. Sie gehört zu den ältesten Statuen des Metzer Sprengels.

Dieses 700 Jahre alte Sanktuarium verdient es wohl, daß man in Heckenransbach einen kleinen Halt einlegt. Es wurde in seinen Entstehungszeiten der Heiligen Jungfrau gewidmet, und urkundlich tritt die Pfarrgemeinde von Heckenransbach im Jahre 1141 und 1196 zum ersten Mal in Erwähnung. Der Besucher wird es wohl schwer haben, an dieser erstaunlichen Kirche, die das kleine Dorf überragt, vorbeizugehen. Die Pforte ist zwar geschlossen, aber vom anliegenden Nachbarn kann man sich stets die Kirchenschlüssel für die Zeit einer Visite „auspumpen“. Einen Besuch, den man nicht bereuen wird.

Fazit: Ungewöhnliche Wehrkirche in einem wirklich kleinen Dorf

Église Heckenransbach
Altar
Église Heckenransbach
Blick in den Turm